Die kleine, weitherum bekannte Dampfbahn das seit dem Jahr 1902 auf ihrer Stammstrecke zwischen Liestal und Waldenburg verkehrt, verkörpert den Pioniergeist, der von der alten Waldenburgerbahn vor ihrer Elektrifizierung im Jahre 1953 gelebt wurde. Nach einer wechselvollen Geschichte – knapp dem Schrottplatz entronnen und jahrelang auf dem Bahnhofsareal Liestal als Erinnerung an den Dampfbetrieb ausgestellt – konnte sie ab Juni 1980 vollständig revidiert den Fahrbetrieb wieder aufnehmen. Liebevoll gehegt und gepflegt von der unabhängigen Dampf-Arbeitsgruppe erinnert sie zur Freude der Bevölkerung und der interessierten Kreise an die alten Dampfzeiten im Waldenburgertal – als lebendiges Beispiel für den Bahnbetrieb von anno dazumal.
Wohl wurde der Dampfzug laufend den neuen Erfordernissen des Betriebs und der Sicherheit angepasst. Trotzdem droht ihm nun aber die endgültige Stillegung:
- Derzeit zur Diskussion steht die von Exponenten des Landrates vorgeschlagene Umspurung der gesamten Bahn auf 1 Meter-Schmalspur zur Diskussion. Die Kosten dafür sind mit 7 Millionen Franken voranschlagt. Ob dieser Vorschlag sinnvoll ist, bleibe dahingestellt. Der Entscheid des Kantons ist im Laufe des ersten Quartals 2015 zu erwarten.
Auf jeden Fall würde diese Umspurung das Ende des Dampfbetriebs bedeuten!
- Eine solche Umspurung bedingt einen vollständigen Umbau u.A. der Bahnhofsanlage Waldenburg (man spricht von einem Finanzbedarf von rund 270 Millionen Franken, inklusive der Flottenerneuerung). In den Plänen ist auf diesem neuen Bahnhof kein Platz für das Waldeburgerli mehr geplant.
Wohin also mit der alten Dampflok?
- Die vorhandenen 3 Personenwagen B4 – im 2014 für eine Saison notsaniert – müssen allesamt grunderneuert und den neuesten betrieblichen Erfordernissen angepasst werden. Der Zahn der Zeit nagte unter freiem Himmel seit Jahren an ihnen. Die Restauration der Wagen ist mit rund 1.5 Millionen Franken erheblich – und über die Erträge aus dem Fahrbetrieb nicht möglich.
Ohne Restauration kein Fahrbetrieb!
- Deswegen steht bereits jetzt praktisch fest, dass das Waldeburgerli im Jahre 2015 nicht fahren wird. Dampffahrten ohne Passagiere machen wenig Sinn und können so nicht finanziert werden. Das bedeutet, dass die Lokführer und Heizer in diesem Jahr ihre gesetzliche Mindest-Fahrzeiten nicht erreichen werden.
Ohne Dampffahrten keine Fahrpraxis für das Führerstands-Personal.
- Der Dampfbetrieb muss sich ausschliesslich über die Erträge bei den öffentlichen sowie den gemieteten Fahrten finanzieren. Trotz ehrenamtlicher Fronarbeit der Dampf-Arbeitsgruppe (Wartung und Fahrbetrieb) vermögen die Erträge aus dem Dampfbetrieb die Kosten kaum mehr zu decken.
Wie kann der Dampfbetrieb trotzdem finanziell sichergestellt werden?
- Alle Dampffahrten müssen in den bestehenden Fahrplan der Waldenburgerbahn integriert werden, damit die regulären Fahrten ohne Verspätungen durchgeführt werden können. Das ist bereits jetzt manchmal schwierig zu bewerkstelligen. Die anstehende Verdichtung des regulären Fahrplans machen es der alten Dampflok jedoch schwer, mit der geforderten Geschwindigkeit Schritt zu halten. Ein Koordinationsaufwand seitens Betriebsleitung wäre nötig, aber die bisherigen Stellenprozente des Koordinators wurden gestrichen.
Wie kann diese Koordination bewerkstelligt werden?
Der Verein Dampfzug Waldenburgerbahn (VDWB) wurde im Frühjahr 2012 gegründet mit dem Ziel, den langfristigen Weiterbetrieb des Fahrbetriebs mit dem historischen «Waldeburgerli» zu sichern. Der VDWB will die Öffentlichkeit, die Politik und die Industrie mobilisieren. Er macht die Öffentlichkeit auf diese Ausgangslage und ihre möglichen Konsequenzen aufmerksam und sucht – gemeinsam mit der Waldenburgerbahn – Lösungen.
Browsen Sie durch diese Seiten und sehen Sie, wie Sie, sehr geehrte Damen und Herren, der VDWB dabei helfen können, den Dampfbetrieb zu sichern. Damit Sie auch in Zukunft diesen historischen Zug bewundern können!
Vielen Dank!