Am Dienstag, 21. April 2015, fand um 12:00 Uhr die Gründung des Patronatskomitees «Rettet das Waldeburgerli» statt. Eingeladen dazu hatte der Verein Dampfzug Waldenburgerbahn VDWB. 18 Personen aus Politik und Wirtschaft waren der Einladung gefolgt und betonten so das grosse Interesse am Dampfzug.
In seiner kurzen Ansprache betonte Kurt Grieder, Präsident des VDWB, dass diesen Verein das Wohl der gesamten Waldenburgerbahn am Herzen liegt, wobei sie von einer ehrwürdigen alten Dame begleitet werden muss. Die schnelle Modernisierung der Bahn steht im Vordergrund. Für die diskutierten Umbaupläne auf Meterspur gibt es jedoch keine Vorteile: Die Meterspur ermöglicht keine signifikante Geschwindigkeitssteigerung entlang der Strecke, die den baulichen Aufwand rechtfertigen würde. „Auch beim Rollmaterial ergeben sich keine Vorteile, denn auch wenn die bei der BLT eingesetzten Tangos gekauft würden, müssten diese als Zweirichtungszüge, mit Türen auf beiden Wagenseiten sowie Führerstände an beiden Fahrzeugenden gebaut werden“, betonte Grieder. Er wies insbesondere auf die Mariazellerbahn hin, welche vor zwei Jahren von Stadler Schweiz neun hochmoderne Triebwagenzüge in 76 mm-Spur beziehen konnte. Die Streckenlänge der Bahn beträgt 83 Km, und die Gesamterneuerung der Bahn, inkl. den Bahnhofsbauten, betrug 125 Mio Euro.
Es geht darum, zu verhindern, dass es bei einer Umspurung schlussendlich nicht „ausser Spesen nichts gewesen“ heisst. Der VDWB steht also klar einer Umspurung negativ gegenüber – nicht zuletzt auch weil dies das Ende der Dampfbahn bedeutete. „Denn diese ist historisches Kulturgut des Baselland und muss erhalten bleiben. Deswegen haben wir die Petition eingereicht und deswegen stellen wir dieses Patronatskomité auf“.
Der Präsident des Verwaltungsrats der Waldenburgerbahn, Urs Steiner, hob hervor, dass sich die Waldenburgerbahn bezüglich der diskutierten Umspurung neutral verhalte. „Bei einem Aktionariat von fast 70% durch Kanton Basel-Landschaft und Bund müssen wir diesem Antrag nachgehen und die Ergebnisse der Studie abwarten“, sagt Steiner. Bei den Plänen zur Erhaltung des Dampfbetriebs geht die WB von der Beibehaltung der 75 cm-Spurweite aus; falls die Umspurung beschlossen werden sollte, muss die Situation neu beurteilt werden.
Der Zustand der drei Anhängewagen ist der Grund für die diesjährige Stilllegung des Dampfbetriebs. Deren endgültige Sanierung wird baldmöglichst in Angriff genommen. Massgebend ist ein Gesamtkonzept, welches bis Sommer vorliegen sollte. Die Kosten der gesamten Instandsetzung sind hoch und deren Finanzierung noch nicht geregelt; trotzdem ist man optimistisch, dieses Geld jedoch zusammenringen zu können.
Einen eindringlichen Appell für die Erhaltung des Dampfzugs brachte Andrea Kaufmann, Gemeindepräsidentin von Waldenburg, an. „Der Dampfbetrieb ist, wie auch die Spurweite von 75 cm, der eigentliche Identitätsstifter des Waldenburgertales“. Diese gilt es unter allen Umständen zu erhalten. Sie plädierte auch für ein Konzept für die touristische Ausnützung. Für die Umspurung auf Meterspur gibt es für sie keine vernünftigen Gründe. „Kein unnötiges Risiko eingehen – bleiben wir bei 75 cm Spurweite!“, mahnte sie.
Das neu gegründete Patronatskomitee «Rettet das Waldeburgerli» will den Einfluss auf Regierung und Öffentlichkeit intensivieren. Diesem schlossen sich bis jetzt die folgenden Personen spontan an (Auflistung in zufälliger Reihenfolge):
Heinrich Holinger, Landrat;
Claude Janiak, Ständerat;
Peter Meier, Kantonsgerichtspräsident;
Lukas Ott, Stadtpräsident Liestal;
Maya Graf, Nationalrätin;
Daniela Schneeberger, Nationalrätin,
Myrta Stohler, Landratspräsidentin;
Christian Miesch, Nationalrat;
Georges Thüring, Landrat;
Sandra Sollberger, Landrätin;
Hansruedi Wirz, Landrat;
Andrea Kaufmann, Gemeindepräsidentin Waldenburg;
Roland Tischhauser, Wirt Rest. Bad Bubendorf;
Christoph Hiltmann, Landrat;
Andreas Dürr, Landrat;
Hansruedi Tschopp, Freunde Wildenstein;
Christoph Buser, Landrat;
Rosmarie Brunner, Landrätin;
Hans Riesen, Präsident Liestal Tourismus;
Ewald Fartek, Gemeindepräsident Oberdorf;
Marc Bürgi, Landrat;
Felix Weber, Landrat;
René Eichenberger, BL-Tourismus;
Tobias Eggimann, BL-Tourismus.
Liste kann / wird erweitert werden